Der heilige Nikolaus von Myra ist der Kirchenpatron von St. Nikolaus.
Nikolaus kommt aus dem griechischen und bedeutet im deutschen „Sieg des Volkes“. Der Name war in der Antike äußerst selten. Dies macht es wahrscheinlich, dass bereits die Eltern des heiligen Nikolaus von Myra Christen waren.
Nikolaus wurde vermutlich um das Jahr 280 in Patara geboren. Damals gehörte Patara zum westlichen Teil der römischen Provinz Lykien, heute liegt es in der Türkei. Um 300 wurde Nikolaus Bischof von Myra (liegt heute ca. 5 km von der türkischen Stadt Demre entfernt). Im Verlauf der Christenverfolgung unter Diokletian und Galerius wurde er gefangengenommen und gefoltert. 325 nahm Nikolaus vermutlich am Konzil von Nizäa teil, auf dem das Glaubensbekenntnis der Kirche beschlossen wurde, welches bis heute Christen verbindet. Zwischen 345 und 351 starb er in Myra.
Der Leichnam des Heiligen wurde in der Kirche von Myra beigesetzt. Ein Teil der Gebeine wurde 1087 von Kaufleuten aus Bari (Süditalien) gestohlen, wo sie noch heute verehrt werden. Die restlichen Reliquien sind im Museum von Antalya.
Im Mittelalter ist dieser Mann zum Schutzpatron und Nothelfer für Verurteilte und Gefangene geworden, für junge Frauen, Kinder, Studenten, Kaufleute, Seefahrer, Getreidehändler, Bäcker und eigentlich für alle, die in Not gerieten.
Der Namenstag des Bischofs und Heiligen ist am 6. Dezember, dem vermuteten Todestag. Noch heute stellen die Kinder am Vorabend des 6. Dezember zur Erinnerung an Nikolaus einen Schuh vor die Tür. Am nächsten Morgen ist er mit Plätzchen, Äpfeln, Mandarinen und Nüssen gefüllt. Manchmal gibt es auch etwas zum Spielen.
In vielen Familien erzählt man den Kindern am Nikolaustag auch eine der zahlreichen Legenden über den Heiligen, wie z. B. „Der goldene Becher“, „Getreideschiffe“, „Drei Mädchen“ . . .